Der folgende Beitrag beschäftigt sich mit Fragen des kommunikativen und möglichst konfliktfreien Umgangs zwischen Hunden, ihren Haltern und Mitmenschen. (in Auszügen aus: www.hundemagazin.ch)
Die kommunikative Lage im Umgang mit Hunden und unter Hundehaltern ist nicht immer heiter und entspannt. Selbstverständlich überträgt sich diese Grundstimmung der Hundehalter auch über das Prinzip der Spiegelneuronen auf die Vierbeiner. So besteht eher die Wahrscheinlichkeit, dass der Hund in einer besonderen Situation nicht adäquat reagiert.
Konstruktive und konfliktarme Kommunikation
Zielsetzung sollte stets eine konstruktive und konfliktarme Kommunikation sein. Hierfür sind insbesondere Grundlagen aus der Rhetorik, der Kommunikationspsychologie, der Methodik der gewaltfreien Kommunikation (GFK) sowie eine gute Menschenkenntnis hilfreich.
Einschätzung von Mensch-Hund-Teams
Eine gute Einschätzung von fremden Mensch-Hund-Teams ist gar nicht so einfach. Welche Anhaltspunkte gibt es überhaupt um ungefähr festzustellen, wer uns da als Mensch-Hund-Team entgegenkommt? Ausserdem können es ja auch mehrere Menschen mit einem oder mehreren Hunden sein. Einige Kriterien sind bei der Einschätzung möglicherweise hilfreich:
Geduld oder Ungeduld, Ausgeglichenheit oder massive Anspannung sind wichtige Faktoren, die es im Umgang und in der Kommunikation mit anderen Menschen und Hunden zu berücksichtigen gilt.
Anzeichen von gegenseitiger Provokationen der Hunde aus der Ferne sollten bereits im Ansatz verhindert werden. Auf diese Weise verlaufen Begegnungen viel entspannter ab. Mögliche Provokationen sind:
Wir tragen die Verantwortung dafür, dass Hundebegegnungen möglichst angenehm und ohne nennenswerte Konflikte erfolgen. Deshalb ist abzuwägen, ob und wie (frontal, in einem Bogen) wir dem entgegenkommenden Team begegnen wollen und wenn ja, in welchem Abstand. Wichtig ist, dass jede Begegnung positiv endet.
Sind die Hunde angeleint, so sollten wir vor dem allfälligen Ableinen unseres Hundes stets fragen, ob auch der andere Hund für ein Beschnuppern von der Leine darf.
Entwickelt sich ein Hundekontakt zwischen Hunden anders als erwartet, so ist rechtzeitig zu intervenieren. Dabei sind die Eskalationsstufen, die Hunde anzeigen, ein wichtiger Indikator. Wenn Hunde ein Nicht-Einverstanden-Sein signalisieren, wird leider oft von Hundehaltern viel zu spät eingegriffen. Ein Eingriff sollte stets ruhig und bestimmt erfolgen: Nervosität und Lärm verursacht nur noch mehr Chaos...
Eskalationsstufen bis zum Ernstkampfverhalten von Hunden
Distanzdrohen, Zähneblecken
Spätestens bei der Eskalationsstufe 2 sollten Hundehalter reagieren, bevor sie in Stufe 3 übergeht.
Psychologie in Konfliktsituationen
Abwehrmechanismen bei Bedrohung des Selbstwertgefühls
Hat ein Gesprächspartner im Kommunikationsprozess das Gefühl, sein Selbstwertgefühl sei in irgendeiner Form bedroht, so treten in der Regel folgende mögliche Reaktionsmuster auf:
Gibt es eine kommunikative Wirklichkeit?
Kommunikative Wirklichkeiten setzen sich aus einem Ich-Bild, einem Fremd-Bild, dem eigenen Wunsch-Bild und dem fremden Wunsch-Bild zusammen. Damit wird deutlich: Eine objektive kommunikative Wirklichkeit gibt es nicht. Unterschiedliche Wahrnehmungen ergeben sich beispielsweise aus:
Kommunikationsstile des Dialogpartners beachten
In der Kommunikation gelten einige wichtige Grundgesetze, wie zum Beispiel «Stets von den Gefühlen zum Verstand argumentieren» und dabei gleichzeitig auch die Persönlichkeitsstruktur des Gegenübers beachten. Wir unterscheiden bei Gesprächspartnern häufig verschiedene Gesprächsstile, die im Gesprächsverlauf auch wechseln können.
Und wenn etwas passiert ist?
Fast jedem Hundehalter ist bekannt: Auch bei Hunden mit einer guten Sozialverträglichkeit, die wir gut zu kennen glauben kann es plötzlich ‒ wenngleich nur in seltenen Fällen ‒ zu unliebsamen Zwischenfällen kommen. Falls unser Hund doch einmal etwas angestellt hat, sollten wir uns kooperativ zeigen, um einen entstandenen Schaden umgehend zu ersetzen und versuchen, die Angelegenheit gütlich zu regeln. Auch eine Entschuldigung gehört selbstverständlich dazu.
Im Schadensfall brauchen wir neben unserer Kommunikationsfähigkeit auch eine Hundehaftpflichtversicherung und natürlich einen gültigen Impfnachweis! Hundehaftpflichtversicherungen regeln im Allgemeinen den zivilrechtlichen Schaden. Aber wie sieht es aus, wenn der Hundehalter seine Aufsichts- und Fürsorgepflicht grob verletzt hat?
Dazu einige Beispiele:
Ganz wichtig ist es, nun erst einmal Ruhe zu bewahren und zu versuchen, Verständnis für den Betroffenen zu zeigen, auch wenn dieser emotional reagiert. Angezeigt sind Worte wie etwa: «Das tut mir sehr leid, lassen Sie uns das in Ruhe klären. Wir finden bestimmt eine Lösung.» Wichtig ist festzuhalten: Die Frage, ob einem Geschädigten der Mantel oder eine Reinigung bezahlt wird, ist dabei eher nebensächlich. Die Kosten übernimmt, wenn nicht grobe Fahrlässigkeit vorliegt, ohnehin fast immer die Hundehaftpflichtversicherung. Problematisch aber wird es erst, wenn eine Anzeige, das Einschreiten von Ordnungsbehörden oder gar ein Gerichtsverfahren drohen. Das alles birgt neben dem Nerven- und Zeitaufwand unschätzbare Risiken für Hund und Halter. Diese gilt es tunlichst zu vermeiden...
RIC-DOGS | Switzerland
Beschreibung des Logos: Menschenhand hält Hundepfote
als "Rudelführer" erfülle ich die Bedürfnisse meines Hundes u.a. nach: